Seit Anfang diesen Jahres gibt es eine Alternative zur Kette am Drahtesel: ein Riemenantrieb. Bisher wurde die Technik kritisch beäugt. Der Zahnriemen muss präzise gespannt werden, was hohe Anforderungen an das Material stellt und Risse im Gummi nicht verzeiht. Die Innovation kommt vom Hersteller Gates. Der Riemen wird mit Karbonfaser verstärkt was Laufleistungen von bis zu 20.000 km möglich machen soll. Dennoch stellt der Riemenantrieb hohe technische Anforderungen an das Rad: Die Zahnriemenscheiben vorn und hinten müssen exakt in einer Flucht liegen, was absolute Parallelität von Hinteradachse und Pedalantriebswelle sowie einen besonders verwindungssteifen Rahmen vorraussetzt.
Derzeit stellen sich nur wenige Hersteller dieser Herausforderung und der Riemenantrieb macht sich im urbanen Fahrradalltag rar. Eine Ausnahme bildet die Magdeburger Radschmiede Schindelhauer und setzt im aktuellen Portfolio auschließlich auf die neue Antriebstechnik. Insbesondere an den derzeit äußerst beliebten Stadträdern wie Fixies und Singlespeeds sieht der Riemenantrieb edel aus. Schindelhauer kreiert damit wohl fast wartungsfreie Fahrräder, wobei der Antrieb mit ausdauernden Rollenbremsen und Bowdenzugführungen im Rahmen ergänzt wird.
Bleibt abzuwarten, ob der Riemenantrieb in nächster Zeit mehr Verbreitung und Beliebtheit finden wird. Die hohen technischen Anforderungen müssen beim Kauf mit einigen Hundert Euro mehr bezahlt werden, was laut Hersteller durch geringe Wartungs- und Instandhaltungskosten letztlich beglichen werden soll. Wer jedoch geräuschfrei, ohne Schmierflecken an der Hose und quitschender Kette über den Asphalt sausen will, sollte den Riemenantrieb auf dem Schirm behalten.
Quelle: www.spiegel.de
Hey Mac,
schöner Beitrag. Die Räder von Schindelhauer sehen richtig edel aus, sieht man halt auch im Preis. Wann kommt ein Beitrag über Randonneure?
Grüße aus dem Wald,
Der Bär