Im Folgenden wird die Narrationstruktur des Films untersucht:
Analyse der Narrationsstruktur
Der Film beginnt kurz vor der Hinrichtung Gales, dem Ende, was der Zuschauer jedoch noch nicht weiß. Es folgt ein Sprung in die Vergangenheit. Der Film spielt nun vier Tage zuvor und rekonstruiert, was bis zur anfangs gezeigten Szene und der darauf folgenden Hinrichtung Gales passiert. Der Zuschauer lernt die Journalistin Bitsey kennen, die ein Interview mit dem inhaftierten Gale führen darf und ihn dafür die nächsten drei Tage im Gefängnis aufsucht. Bis jetzt gleicht die Narrationsstruktur einem einfachen Rekonstruktionsmuster.
Während der Besuche von Bitsey im Gefängnis gibt Gale nach und nach Einzelheiten aus seinem Leben, die den Fall betreffen, Preis. Dies geschieht durch zahlreiche Flashbacks. In diesem Fall erfolgt die Narration mittels Alternationsmuster.
Im Film findet also sowohl das Rekonstruktionsmuster als auch das Alternationsmuster Verwendung. Die Wahl dieser Narrationsstruktur macht Sinn, denn dadurch hält der Film nicht nur durchgehend die Spannung und schafft es, den Zuschauer bis zum Ende auf eine falsche Fährte zu lenken, sondern stellt somit auch das Grundgerüst für Gales und Bitseys Biographisierung dar. Die Rückblenden Gales können als Basis gesehen werden. Hier erfahren wir von ihm, was passiert ist und zu seiner Verhaftung geführt hat. Durch sie werden für Bitsey und den Zuschauer nach und nach Informationen preisgegeben, aber einige auch mit Absicht vorenthalten. Durch den gestückelten Bericht wandelt sich das Bild des David Gale immer wieder und schlussendlich wird das Publikum gemeinsam mit der Journalistin auf die Fährte gelockt, auf die David sie haben will.