Küchenzeile im Eigenbau: Werkzeuge

Als durchschnittlicher Gelegenheitsheimwerker verfügte ich zunächst nur über die gängigsten Werkzeuge: Bohrmaschine, Zange, Schraubendreher, Fuchsschwanz.
Für die Verwirklichung des Küchenprojektes waren weitere Tools unbedingt notwendig.

Mobiler Bohrständer / Ständerbohrmaschine: (wichtig!)

Möchte man Löcher nahezu lotrecht (senkrecht) bohren, ist eine stabile Halterung für die Bohrmaschine, die ein wackelfreies genaues Führen ermöglicht essentiell. Als preiswerte und wesentliche handlichere Alternative zur Ständerbohrmaschine bietet sich hier ein mobiler Bohrständer an.  Ich habe den Wolfcraft Bohrständer Tecmobil genutzt. Die Bohrmaschine wird einfach oben eingespannt und kann dann entlang der federgelagerten Aufhängung zum Werkstück geführt werden. An diesem Ständer kann außerdem die Neigung der Bohrachse gegenüber der Werkstückebene verstellt werden, was ich jedoch bisher nicht genutzt habe. In Punkto Stabilität kann der Bohrständer nicht mit einer fest installierten Ständerbohrmaschine mithalten, bietet aber für knapp über 30€ eine ausreichend gute Alternative. Einziger Mängel bei diesem Modell: Für die Einspannung der Bohrmaschine waren die mitgelieferten Schrauben in meinem Fall zu kurz, so dass ich sie austauschen musste. Bei zu fester Einspannung durchbrachen! die Schrauben das Material auf der anderen Seite, was meiner Meinung nach bei so einem Produkt nicht sein darf. Dennoch hat dieser Bohrständer bisher einen guten Dienst erwiesen und ich kann ihn weiter empfehlen.

Winkel / Lineal / Messhilfe: (wichtig!)

Im Selbstbau von Möbeln ist das Antragen von Maßen sicherlich eine der häufigsten Aufgaben. Hierzu ist als Hilfe ein Universalwinkel nützlich. Durch seine senkrechten Schenkel macht er das genaue Antragen von Maßen orthogonal zu einer Kante zum Kinderspiel. Daneben findet man Lochschablonen für System-32 u.a. (also Markierungen im Abstand von 32 mm) auf dem Winkel. Radien können damit ebenfalls angezeichnet werden. Ab 10€ aufwärts sind solche Winkel zu haben. Ganz klar: einen Zollstock wird man dennoch benötigen.

Dübelhilfe: (wichtig!)

Im Küchenbau und allgemein im Möbelbau sind Dübelverbindungen äußerst üblich. Zwei Element können damit einfach verbunden werden. In jedem Element wird hierfür eine Bohrung vorgesehen, in welche der Dübel (im Holzbau meist runder Holzdübel oder Flachdübel) gesteckt wird um beide schließlich an dieser Stelle zu verbinden. Oftmals wird Leim verwendet um das Halten des Dübels in den Bohrungen zu verstärken.
Eine Dübelhilfe hilft entscheidend beim Setzen der Bohrungen. Man stelle sich vor zwei Spanplatten sollen für einen Schrank im rechten Winkel aneinandergefügt werden. Es muss in jeder Platte eine Bohrung vorgenommen werden. Die erste Platte braucht die Bohrung auf der Stirnseite (meist die nicht furnierte Dicke der Platte z.B. 16mm) genau in der Mitte der Dicke. Um nicht jedesmal 8 mm von einer der Kanten abmessen zu müssen, hat eine Dübelhilfe sog. Zentrierbolzen zwischen denen die Spanplatte anzulegen ist. Damit ist gewährleistet, dass die Bohrung immer korrekt mittig liegt.
Die zweite Platte braucht jetzt die dazu passende Bohrung unten auf einer ihrer Seiten. Die Bohrung muss von der Kante den selben Abstand haben wie in der ersten Platte und muss vom unteren Rand der Platte genau den Abstand haben, dass beide Platte sich im rechten Winkel treffen und nichts übersteht. Hierfür steckt man zunächst Holzdübel in die schon gebohrten Löcher und kann nun einer Nut oder Schablone an der Dübelhilfe die horizontale Position der Bohrungen auf die zweite Platte übertragen (Die Platten werden aufeinander gelegt dabei! ACHTUNG: Es ist wichtig welche Seite oben liegt!). Außerdem verfügt die Dübelhilfe über einen verschiebbaren Deckel der so ausgerichtet wird, dass die neuen Bohrungen auch von der unteren Plattenkante den richtigen Abstand haben.
Das ist ein geniales System, was sich am besten in folgendem Video zeigen lässt: Meisterdübler – Holzdübel Anleitung

Zusätzlich zur Dübelhilfe sind also Tiefenstopps für die Tiefe der Bohrung wichtig. Ich habe alles zusammen in einer Box im Baumarkt für 15€ erstanden: Dübelhilfe, Tiefenstopps, Holzleim und eine Hand voll Dübel in drei unterschiedlichen Stärken.

Forstnerbohrer: (wichtig!)

Türscharniere und Exzenterbeschläge benötigen in den meisten Fällen Bohrungen mit großem Durchmesser (d.h. d > 10mm). Hierfür eignen sich Forstnerbohrer am besten. Erhältlich im Set aber auch einzeln. Weiß man im vorherein schon, welche Scharniere für die Türen verbaut werden sollen (meist d=24mm oder d=35mm) kann man eventuell Kosten sparen und die benötigten Bohrer einzeln kaufen.

Weitere Werkzeuge:

  • Stichsäge
  • Akkuschrauber
  • Stechbeitel
  • Schraubzwingen
  • Werkbank / Klappböcke
  • Feinsäge / Metallsäge

Eine Übersicht über viele wichtige Werkzeuge findet man außerdem auch auf baumarkt.net. Alternativ wird dort auch ein umfangreiches E-Book zum Download angeboten: www.baumarkt.net/files/ebooks/baumarkt.pdf.